P1030031Welcher Trekkingstiefel ist der Beste? Soll man einen Trekkingstiefel mit Membran kaufen oder  doch lieber einen Wanderschuh ohne Goretex und Co.? Ein klassischer Lederstiefel oder ein Stiefel aus Cordura, Velours- oder Nubukleder? Lieber ein schwerer fester Schuh oder ein eher leichter Wanderschuh? Die Auswahl ist riesig und die Meinungen gehen weit auseinander. Hier meine persönliche Wahl: Der Hanwag Tatra…

Wo und für was wird der Trekkingstiefel eingesetzt?

Der Schuh soll bei warmen und kühlen Temperaturen komfortabel zu tragen sein. Es ist nicht geplant den Schuh unter extremen Wetterbedingungen zu nutzen . Soll überspitzt heißen – weder zum Dünenwandern in der Sahara noch zur Gletscherbegehung in Patagonien.

IMG_0243Wohl aber wird er im Winter zu Tagestouren im Harz verwendet oder auch im Frühjahr bei Mehrtageswanderungen im warmen Florida. Er wird auf Touren mit leichtem Gepäck auf weitgehend befestigten Wegen verwendet aber auch auf Mehrtagestouren mit bis zu 25kg schweren Rucksack in den Appalachen.

Der Trekkingstiefel sollte nicht zu schwer sein

Aus diesen Eckpunkten heraus ergibt sich eindeutig, dass der Schuh weder besonders stabil noch besonders leicht werden wird – ein Kompromiss ist gefragt. Aufgrund der unterschiedlichen Klimazonen in welchen der Schuh zum Einsatz kommen soll ist ein angenehmes Fußklima und gleichzeitig ein ordentliches Maß an Wasserfestigkeit gefragt.

Keine guten Erfahrungen mit Goretex – Membran

P1030032Mit zwei Schuhen die jeweils  eine Goretex Membran hatten, habe ich leider keine guten Langzeiterfahrungen gemacht. Mal war nach einem Jahr die Membran undicht mal nach knapp 2 Jahren. Beides mal ohne sichtbare Beschädigungen von Außen bzw. im Futter. Da es sich jeweils um einen Materialmix aus Cordura und Mesh Gewebe handelte gab es keine Möglichkeit die Schuhe anders dicht zu bekommen. In beiden Schuhen bildete sich darüber hinaus bei trockenen und wärmeren Temperaturen nach meinen Empfinden überdurchschnittlich viel Feuchtigkeit im Schuh mit den entsprechend unangenehmen Nebenwirkungen…

Damit stand für mich fest – diesmal sollte es ein fester aber nicht zu schwerer Lederschuh ohne Membran aber mit Lederfutter werden.

Trekkingschuhe ohne Mebbran mit Lederfutter

4 Schuhe kamen so in die engere Wahl: Meindl Borneo Pro, Lowa Terrano, Meindl Jersey Pro, Hanwag Tatra.

Das a und o bei der folgenden Auswahl ist natürlich die Passform! Im Prinzip passen aber alle Schuhe an meinen Fuß. Rein gefühlsmäßig ist der Hanwag etwas schmal, die beiden Meindl etwas zu breit. Der Lowa drückt  im Zehenbereich – ob sich das „einläuft“ kann ich nicht einschätzen.

P1030040Das Gewicht der Schuhe bei Größe 9 liegt zwischen 1530g (Meindl Borneo) und 1750g (Tatra Hanwag). Der Hanwag macht dabei den stabilsten Eindruck im Knöchelbereich, der Meindl Jersey den labilsten. Deshalb fällt der Meindl Jersey hier auch schon aus der engeren Auswahl. Den Lowa verwerfe, ich weil er mir kein so gutes Gefühl vermittelt und mir die Druckstelle im Zehenbereich  problematisch erscheint. Die Sohlen sind beim Meindl Borneo und beim Hanwag Tatra am stabilsten. Die Entscheidung fällt also zwischen den beiden Modellen.  Letztlich entscheide ich mich für den Hanwag Tatra. Die Passform erscheint etwas besser für mich und beim Borneo vermisse ich vorne einen etwas weiter hochgezogenen Gummischutz der Schuhspitze.

Beschreibung des Hanwag Tatra

(von www.hanwag.com)

Leichter und sehr hochwertiger Trekkingstiefel mit moderner Optik, erhältlich mit komfortablem Lederfutter.

  • Weniger hoch geschnittener Schaft mit wenigen Nähten
  • Besonders leichter und zugleich stabiler Aufbau auf Vibram® AW Integral-Sohle
  • Viel Sohlenflex für leichtes und ermüdungsfreies Abrollen

Größen: 6 -13
Gewicht: 760 g
Farben: Asche, Torf
Obermaterial: Nubuk gewachst
Futter: Leder
Sohle: Vibram® AW Integral

Test und Erfahrung mit dem Hanwag Tatra

Der Hanwag Tatra wurde von mir nun ca. 1000 km getragen. Vielfach bei Tagestouren im Harz, aber auch bei Trekkingtouren in den Appalachen und in Florida.  P1030044Der Schuh wurde bereits direkt nach dem Kauf mit Sno-Seal Lederwachs behandelt (siehe: Pflegetipps für Wander- und Trekkingschuhe aus Leder) .  Bisher habe ich immer einen trockenen Fuß behalten. Allerdings habe ich bisher auch keine mehrtägigen Touren im Regen und auf morastigen Böden absolviert. Ich kann also nicht sagen wo die Grenzen sind für die Wasserdichtigkeit von gewachsten Leder-Trekkingschuhen.

Der Klimakomfort bei warmen Wetter scheint mir auf jeden Fall wesentlich besser zu sein wie bei Schuhen mit Membran. Trotz des ordentlich aufgetragenen Wachs ist die Dampfdurchlässigkeit noch recht ordentlich.

Der Hanwag Tatra ist auch nur ein Kompromiss – aber ein sehr Guter!

Die Stabilität des Schuhes und der Sohle ist auch in rauem Gelände mit schwerem Rucksack noch in Ordnung, allerdings kommt er hier auch an seine Grenzen. Bei schnellen Touren auf befestigten Wegen ist er Schuh andererseits auch wieder etwas hart im Auftritt. Diesem hab  ich ein klein wenig abgeholfen in dem ich die spartanische original Einlegesohle gegen eine Einlegesohle Classic Unisex von Globetrotter ausgetauscht habe. Nachtrag: Inzwischen habe ich auch Versuche mit anderen Einlegesohlen gemacht : Test Superfeet Einlegesohle für Trekkingschuhe und Wanderschuhe

IMG_0247Der Sohlengripp ist sehr gut – egal ob auf Geröll oder nassen Steinen die Sohle vermittelt einen guten Bodenkontakt bei hoher Rutschfestigkeit.  Die Sohle ist auch steif und fest genug um auf groben Schotter zu gehen ohne das  sich etwas „durchdrückt“.

Beurteilung des Hanwag Tatra

Zusammenfassend kann man sagen das der Schuh für so ein großes Einsatzspektrum, wie schon zu erwarten, natürlich NUR ein Kompromiss ist. ABER –  es ist ein sehr guter Kompromiss!

Wenn man nicht drei oder vier Wander- und Trekkingstiefel im Schrank stehen haben will dann ist man mit dem Hanwag Tatra im Rahmen der oben beschriebenen Anforderungen gut bedient. Wenn es aber etwas mehr sein soll kommt man wohl nicht umhin unterschiedliche Modelle zu kaufen die den jeweiligen Anforderungen besser gerecht werden.

Auch ich habe für kurze, schnelle und leichte Wanderungen/Spaziergänge auf festen Wegen noch ein paar leichtere Wanderschuhe im Schrank.

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Verfügbarkeit des Hanwag Tatra bei Globetrotter prüfen:

» Herrenmodell

» Damenmodell

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Langzeit Erfahrungen mit dem Hanwag Tatra – Nachtrag Januar 2010:

Noch immer bin ich mit dem Tatra sehr zufrieden! Bisher sind keine Beschädigungen oder übermäßiger Verschleiß an den Schuhen festzustellen. Es gab zwar inzwischen nach langen Touren im Regen auch schon mal einen kleinen Wassereinbruch in den Schuhen, aber das war auch wirklich in Extremsituationen. Ansonsten hat sich der Hanwag Tatra auch schon bei Wanderungen im Harz mit Schneeschuhen bewähren müssen! Ich kann den Schuh weiterhin absolut empfehlen!

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18 Kommentare

  1. Mein letzter Trekkinschuh war auch mit Membran und ich würde ihn mir auch nie wieder kaufen, nach 3/4 Jahr war sie undicht und das war mehr als ärgerlich. Momentan habe ich gar keinen Schuh, weil ich beruflich nicht mehr viel zum wandern komme, hoffe das ändert sich nächstes Jahr wieder, so das ich auch mal öfters raus komme

  2. Hallo und danke für den ausführlichen Bericht. Ich habe den Tatra im Juli gekauft, weil mir der Banks zu warm geworden ist und weil ich einen etwas festeren Stiefel haben wollte (also ähnliche Gründe). Nach dem Einlaufen war ich damit im Elbsandsteingebirge und plötzlich ohne Vorwarnung habe ich Schmerzen an der Außenseite neben der linken Kniescheibe.

    Es schmerzt nur beim bergab oder Stufen hinab gehen und nur, wenn ich das Knie beuge. Wenn ich es steif mache und mit dem linken Bein zuerst die Stufen hinab steige, geht es. Der Schmerz kommt nach immer kürzerer Zeit, meist schon innerhalb der ersten 5 Minuten. Auch Treckingstöcke und Bandage hilft nicht mehr. Das ist beim Banks anders, mit dem kann ich Harzwanderungen mit Abstiegen machen (z. B. weißer Hirsch nach Treseburg) und spüre zwar mein Knie, kann aber gut und ohne bandagieren weiterlaufen.

    Wenn man die beiden Sohlen vergleicht, dann hat der Tatra eine schmalere und festere Sohle und der Banks eine viel stärke Abrundung am Absatz. Nach dem Lesen dieses Artikels frage ich mich, ob ich das mit einer Einlegesohle ausgleichen kann. Ich möchte ungern den 190€-Schuh in die Tonne hauen, in dem ich mich von Festigkeit, Trittsicherheit und Klima her sehr wohlfühle.

    Gruß Birgit

  3. Hallo Birgit, das ist natürlich sehr ärgerlich das du mit dem Tatra Probleme hast!!!

    Ich bin mir nicht ganz sicher was ich dir raten soll. Ich bin kein Orthopäde und selbst der würde wohl auch keine „Ferndiagnose“ abgegeben wollen. Obwohl ich bisher keine Probleme mit den Knien hatte nutze ich seit einiger Zeit ein paar Einlegesohlen von Superfeet. Diese haben einen wesentlich ausgeprägteren Fersenbereich. Ich empfinde das als angenehmer wie mit der Originaleinlage von Hanwag. Man rutscht nicht so leicht mit der Ferse „hin und her“ siehe auch: http://www.walking-away.de/wanderschuh-einlegesohlen-superfeet/
    Vielleicht ist das einen Versuch wert ? – Ist aber natürlich ein wenig nach dem Motto „try and error“ 😉 .

    Letztlich ist vielleicht der Besuch bei einem Orthopäden die vernünftigste Maßnahme, da du ja auch mit dem Banks nicht ganz Beschwerdefrei gehst („…spüre zwar mein Knie“). Wäre schön wenn du beizeiten mal ein Feedback gibst welche Lösung du gefunden hast.

  4. Hallo GreatHiker,

    den Orthopäden-Termin für heute hatte ich schon, deshalb habe ich mit der Antwort noch gewartet. Ich habe beide Schuh-Paare mitgenommen und auch darüber mit dem Orthopäden gesprochen.

    Es ist eine Überlastung, die eine kleine Entzündung und eine Wassereinlagerung (sowas wie Wundwasser) hinter oder neben der Kniescheibe zur Folge hatte. Das Wasser hat er gleich punktiert und abgesaugt, war nur ein Pikser.

    Jetzt soll ich täglich mehrmals 2 bis 3 Minuten kühlen und 4 bis 6 Wochen mit den Schuhen weiterlaufen, mit denen es besser geht. Dann wieder die Tatra probieren und langsam steigern. Der Orthopäde hat mir bestätigt, dass eine steifere Sohle zu Lasten der Gelenke gehen kann. Er denkt aber, dass der Tatra nicht allein der Auslöser gewesen sein kann. Eher die Kombination aus der Steigerung und Häufigkeit meiner Wanderrouten (Flachland, Harz…) und dem ungewohnten Schuh.

    Wenn das alles nichts hilft, kann es eine Absplitterung sein, die von einem Sturz oder einem Verdrehen kommen kann. Das kann ein paar Jahrzehnte her sein, ohne dass es sich bemerkbar macht und erst unter extremen Belastungen dann zur Entzündung führen. Also, wenn es mit den guten Ratschlägen nicht verschwindet, machen wir eine Schichtaufnahme (MRT).

    Eigentlich bin wieder guter Dinge und halte auf der Wetterkarte nach regenfreien Gebieten für morgen Ausschau 😉

    Gruß Birgit

  5. Hallo Birgit,
    danke für deinen ausfühlichen Bericht!!!
    Ich bin seit einigen Tagen mit dem Tatra in den USA ( Maine) unterwegs. Er hat sich auch auf schwierigen Touren absolut bewährt. Ich hoffe das alles wieder gut ausheilt und du noch viele Touren mit dem Tatra machen kannst! Vielleicht „trifft“ man sich ja mal im Harz auf tour 😉

  6. Hallo…

    Ich habe fleißig gekühlt und sogar ein Wochenende ganz ohne Wandern verbracht. An den letzten drei Wochenenden war ich mit dem Tatra im Harz, u. A. auf dem Hohnekopf, bei Romkerhall und in der Gegend um Bad Grund und Wildemann, also auch immer mit steilen Abstiegen. Kein Schmerz mehr 🙂 Ich fühle mich in den Schuhen wesentlich wohler, als in den Banks, sie geben einfach mehr Halt. Nicht nur wegen der Sohlen, sie sitzen auch besser am Fuß.

    Scheinbar war es wirklich nur eine Überlastungs-Entzündung und ist jetzt weg. Jetzt fehlt noch ein Test im Elbsandsteingebirge, den ich aber mangels Urlaub auf Januar oder Februar verschiebe 😉

    Jetzt könnte ich Tipps gebrauchen, was man im Winter im Harz tragen könnte. Auf Schnee und Eis brauche ich sicher noch irgendwas zusätzlich, oder?

    Gruß Birgit

  7. Hallo, nach dem Bericht über den Schuh Hanwag Tatra und diversen anderen Leserbewertungen auf anderen Seiten, würde ich mir diesen Schuh gerne zu legen.
    Mich würde sehr interessieren, welche Farbe die Schuhe auf den Bilder haben.

    Danke und Gruß aus Rheine

    PS: Wirklich wichtig ist die Farbe nicht, aber wenn man schon wählen kann….

  8. …wenn ich mich recht erinnere ist es die Farbe „Torf“! Nach dem empfehlenswerten Wachsen der Schuhe

    http://www.walking-away.de/pflege-wasserdichte-wanderschuhe-aus-leder/

    werden diese aber wesentlich dunkler, so dass von der Originalfarbe eh nicht mehr viel zu sehen ist.

    Ich hab die Schuhe auch schon in der Farbe „Asche“ gesehen nach dem diese gewachst wurden, die sind dann fast schwarz. Meine sind eher dunkelbraun wobei die Betonung auf dunkel liegt.

  9. Hallo,

    danke für netten Anregungen. Ich bin gerade dabei, mich für dieses Jahr auszustatten und interessiere mich auch sehr für den Tatra. Leider weiß man ja erst immer nach ein paar Touren, ob es der richtige Begleiter ist.

    Ich habe noch eine Frage bezüglich der Grösse. Ich trage normalerweise Gr. 43 in Halbschuhen, dann hab ich aber kaum noch Luft nach vorne. Sollte ich eher Gr. 9 1/2 oder 10 wählen.

    1. Hallo Sam, ich habe auch Gr. 43 und trage den Hanwag Tatra in Gr. 9 1/2. Das passt sehr gut – viel Spiel nach vorne ist da aber schon nicht mehr. Wenn du zu Gr. 44 tendierst würd ich an deiner Stelle beide Größen mal ausprobieren. Abgesehen davon, dass ich sehr zufrieden mit dem Tatra bin, würde ich dir aber sowieso raten das du dich nicht auf ein Modell / eine Marke festlegst. Du solltest mehrere ausprobieren, da die Größenangabe allein noch nichts darüber aussagt ob der Schuh auch zu deinem Fuß passt.

  10. Da ich mich im Mai nun das zweitel Mal auf den Jakobsweg mit ca. 900 km Wanderschaft mache, wäre ich für einen Tipp zum Trekkingschuh sehr dankbar. In die engere Auswahl habe ich den Hanwag Tatra sowie den Hanwag Forest GTX gezogen. Welcher dieser beiden Schuhe eignet sich mehr für diesen Weg?

    1. Mhh – also grundsätzlich würde ich in dem Fall eher zu dem Tatra tendieren. Der ist soweit ich weiss etwas leichter und weicher im Auftritt wie der Hanwag Forest.
      Da meines Wissens nach der Jacobsweg von der Beschaffenheit der Wege recht gut ist und auch längere Abschnitte über Asphalt und feste Feldwege führen ist der Tatra deshalb wohl etwas komfortabler. Geröllschutzrand wie beim Forest ist wohl eher nicht nötig, aber da bis du ja eher die “Fachfrau”.
      Der zweite Punkt ist die Frage – Membran ja oder nein – auch hier meine ich – lieber den Tatra ohne Membran! Den Schuh vor der Tour ordentlich wachsen und etwas Wachs mitnehmen zum Nachwachsen bei Bedarf (viel Wachs wird zum Nachwachsen nicht benötigt).
      Siehe auch http://www.walking-away.de/pflege-wasserdichte-wanderschuhe-aus-leder/.
      Ohne Membran ist es gerade bei höheren Temperaturen angenehmer. Den Tatra hab ich sicher schon über 900km getragen – (allerdings nicht am Stück 😉 . Der Verschleiß hält sich in Grenzen – der hält also die Tour sicher ohne Probleme durch.

      PS: Wenn du einen kleinen Bericht von Deiner Tour hast – wir suchen immer interessante Artikel die wir auf walking-away.de veröffentlichen können. Einen Erfahrungsbericht über den von dir gewählten Schuh oder andere Austattungsgegenstände wäre natürlich auch klasse!
      Viel Spaß auf deiner Tour!!!

  11. Noch etwas zu Schmerzen im Knie:
    Für eine Schottland-Tour waren wirklich ein paar neue Wanderschuhe nötig. Also gekauft und erst mal im Zick-Zack durchs obere Vogtland damit. Da ging das Theater mit den Knien los, vornehmlich das rechte.
    So etwas kenne ich ja nun gar nicht, daß es irgendwo zwackt. Da die Schuhe die einzige „Systemänderung“ waren und bei der Gegenprobe mit den alten Schuhen die Probleme nicht auftraten, mußte die Ursache also in den neuen Schuhen zu finden sein. Und es war dann auch nicht mehr schwer, den Haken zu finden: die neuen Schuhe hatten an der Ferse eine Abplattung (wozu ?). Meine alten hatten auch eine. Aber nicht ab Werk, sondern ehrlich selbst erarbeitet. Diese Platte lag aber ca. 30° nach außen versetzt – ich latsche halt. ;-). Da mir auf die Schnelle kein Schuster helfen konnte, habe ich das Problem mit dem roten Taschenmesser gelöst. Ein sauberer Fassonschnitt – und siehe da, alles paletti.
    Also diese Abplattungen an der Sohle haben ja nun fast alle Schuhe. Wer aber hat die passenden Füße dazu ? Oder bin der Mutant unter den Normalen mit den geraden Füßen ?

    mfg Thomas

  12. Ich habe mir den Tatra auch anfang des Jahres als neuen Allrounder für gelegentliche Treks und Tagestouren in den Schweizer Alpen zugelegt. Nach dem Einlaufen in kleineren Touren war ich auch sehr begeistert aber dann auf der ersten großen Tour kam der große Schmerz am rechten Fuß. Die Knickfalte hatte sich so ausgebildet das sie innen immer genau auf das Gelenk des großen Zehs drückte und ich nach einem Tag nicht mehr in dem Schuh laufen konnte, zum Glück hatte ich noch Turnschuhe für die Abende dabei und der anspruchsvollste Teil der Tour war schon fertig.

    Ich habe die Schuhe jetzt reklamiert und hoffe, das ich wenigstens einen Teil für ein neues Paar dazu bekomme, der linke Schuh war nämlich nach dem Einlaufen einfach nur perfekt und ich hatte wirklich ewig gebraucht um passende Schuhe zu finden. Da ich auch mit GoreTex nur schlechte Erfahrungen habe würde ich auch ungern wieder auf die leichteren GoreTex Schuhe ausweichen, aber ich bin mir gerade einfach nicht mehr sicher ob ich es nochmal mit dem Tatra probieren soll. Zumal ich in zwei Wochen nach Nepal fliege um dort ein wenig zu laufen. Hat evtl. jemand eine ähnliche Erfahrung gemacht? Ich habe sowas wirklich noch nie erlebt.

    Generell kann ich meinen Vorrednern nur beipflichten, der Tatra ist ein Wahnsinnsschuh für fast alle Gelände, nur auf wirklich ebenen und gut ausgebauten Wegen ist es eher wie Panzerfahren in der Stadt, hier ist er wirklich zu hart. Aber auf leichtem und schwererem Gelände ist er echt ne Wucht auch auf Geröll mit Rucksack und Gefällen oder Steigungen jenseits der 35% rutscht nichts. 1+

    mfg
    Simon

  13. Hi Simon,
    die Probleme mit einer „Knickfalte“ im Bereich des großen Zehs habe ich nicht gehabt. Hoffe das Hanwag da kulant ist! Berichte uns bitte was daraus geworden ist!

    Alternativ zum Tatra kann ich noch den Hanwag Lhasa empfehlen.
    Der Lhasa ist weitgehend baugleich mit dem Tatra, ist aber aus „Yakleder“ hergestellt. Das Leder ist weicher wie das vom Tatra soll aber genauso „robust“ sein. Die Sohle die ja wirklich ziemlich perfekten Gripp hat ist auf jeden Fall identisch. Der Lhasa ist aber fast immer ausverkauft, also recht schwer zu bekommen.

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