Tage, wenn nicht sogar Wochen vorher war die Vorfreude groß auf den anstehenden Schweden Urlaub. Wir wollten knapp 180 km auf dem Hallandsleden in Schweden zu Fuß gehen. Keiner von uns wusste so recht, worauf genau wir uns damit einließen. Ganz zu schweigen davon, wir alle nicht wirklich gut in Form waren.
Zuerst hatten wir für den diesjährigen Urlaub einen 160 km langen Rundweg im südöstlichen Teil von Schweden ausgewählt. Allerdings hatten wir diese Idee recht schnell wieder verworfen, da in diesem Gebiet vor Zecken, die FSME übertragen, gewarnt wurde und wir keine Impfungen mehr bekamen. Das Risiko wollten wir nicht eingehen und mussten uns umorientieren.
Als nächstes waren viele andere Weitwanderwege im Gespräch, die von der Länge her alle den zeitlichen Rahmen sprengen würden. Also planten wir irgendwie abzukürzen oder manche Wege zum Teil mit Bus/Bahn zurückzulegen, um auch pünktlich wieder zu Hause zu sein. Am Ende fiel unsere Wahl auf den Hallandsleden.
Die Anreise nach Schweden
Am Freitag hatten Fabi und ich die letzten paar Sachen auf unsere Rucksäcke verteilt und alles ins Auto gepackt. Wir wollten eigentlich um 18:30 Uhr los fahren und hatten uns dabei nur um 50 Minuten verspätet. Aber es ist immer besser alles 3 mal zu kontrollieren, denn wer stellt gerne mitten im strömenden Regen fest, dass die Regenjacke noch zu Hause im Flur hängt. Außerdem kann man wesentlich leichter identifiziert werden nachdem man von einem wilden Elch gerissen wurde, wenn man seinen Personalausweis dabei hat.
Mein Vater und meine Mutter sind abwechselnd gefahren und haben uns bis Dänemark gebracht, wo wir dann die Nacht auf einer Autobahnraststätte verbrachten. Wir schliefen zu viert in einem kleinen Wohnmobil, was auf dem ersten Blick unbequemer aussieht, als es am Ende dann eigentlich war.
Am nächsten Morgen ging es ziemlich früh weiter. Wir bauten das Auto nur wieder so um das es fahrtüchtig war und aßen ein paar Brote bevor wir uns auf den Weg Richtung Halmstad machten . Dort wollten wir die Touristeninformation aufsuchen um die Karten für den Hallandsleden zu erstehen.
Das Ganze stellte sich allerdings als nicht ganz so leicht heraus. Es gab dort zwar die Karten für den nördlichen und den südlichen Teil, doch dummerweise war der komplette mittlere Teil der Strecke dort nicht mehr zu haben.
Das war sehr ärgerlich, wo wir uns doch den Großteil unserer Zeit in diesem mittleren Teil aufhalten würden. Auf Nachfrage war die Frau von der Touristeninformation aber so nett in der Touristeninformation in Falkenberg anzurufen um zu erfragen ob wir dort die Karten bekommen können. Als geklärt war, dass wir den mittleren Teil dort bekommen könnten gab sie uns noch die Adresse und wir waren wieder unterwegs. Diesmal Richtung Falkenberg.
In Falkenberg bekamen wir dann die Karten, die wir brauchten. Fabi und ich hatten uns entschieden nur den mittleren Teil mitzunehmen, da wir der Meinung waren das wir dort ja eh bald auf der Karte auftauchen würden, denn von Oskarsström aus war es ja kein weiter Weg. Diese Entscheidungen zähle ich allerdings jetzt zu denen, die man einmal trifft, aber sie bestimmt kein zweites mal trifft, dazu später mehr.
In der Zeit, wo meine Eltern die Karten besorgten, hatten Fabi und ich uns auf den Weg gemacht Geld zu besorgen zumindest im Wert von 50 €. Wir hatten eigentlich alles dabei, aber man kann ja nie wissen. Das Problem war nur, dass wir kläglich an dieser uns gestellten Aufgabe scheiterten, denn wir versuchten erst unser Glück an einem Automaten, der zwar wie ein Geldautomat aussah, aber keiner war (ich weiß bis jetzt nicht was dieser Automat gemacht hat). Gingen dann weiter zu einem Automaten, der ein Geldautomat war, aber im moment nicht im Betrieb und endeten dann an einem Geldautomaten, der nur unsere Sparkassenkarten nicht mochte. Ich hab keine Ahnung warum, aber meine Mutter konnte am selben Automaten mit ihrer Nord LB Karte Geld holen.
Wir machten uns dann auf den Weg nach Oskarsström von wo wir die Tour nun wirklich beginnen wollten. Mehrmals sind wir das Dorf und ein paar weitere Ecken abgefahren auf der Suche nach einem Parkplatz. Wir wollten raus, wir wollten das tun weswegen wir hier waren und die Zeit verging einfach ohne das wir bereits angefangen hatten.