Ich glaube solange wie am vierten Tag unserer Tour haben wir noch nie geschlafen, aber da wir eine ganze Menge Vorsprung zu meinen Eltern hatten, welche die Nacht in Kvarnforsen verbracht hatten, konnten wir es zur Abwechslung langsam angehen lassen. Erst gegen 11 kamen wir überhaupt aus unseren Zelten um uns nach dem gemütlichen Frühstück auf den Weg nach Rydöbruk zu machen.
Der Weg war nicht wirklich weit dorthin und wir erreichten unser Ziel so gegen 13 Uhr. Auf dem Weg hatten wir uns gefreut in eine „richtige Stadt“ zu kommen denn Rydöbruk war von der Art wie es auf der Karte eingezeichnet war „das Größte“ was wir bis jetzt passiert hatten. Wir bauten Luftschlösser und träumten von kalter Cola vielleicht eine Mahlzeit in einer kleinen Gaststätte und allem was man sich halt noch so wünschen kann wenn man 3 Tage im Wald verbracht hat.
Wir liefen so ziemlich durch das komplette Dorf auf der Suche nach Einkaufsmöglichkeiten aber alles was wir fanden war ein Golfplatz und ein Geschäft für Antike Möbel. Es gab auch eine Gaststätte nur hatte die leider nicht auf. Ich dachte mir ich könnte ja mal im Golfclub Nachfragen ob er nichts von Einkaufsmöglichkeiten wüsste.
Nachdem wir die anfänglichen Verständigungsprobleme aus dem Weg geräumt hatten und wir eine Sprache gefunden hatten die wir beide sprechen konnten, was interessanter Weise Deutsch war, antwortete er mir das es hier ein Geschäft geben würde und zwar eins für alte Möbel worauf ich erwiderte das ich mit einem alten Kronleuchter nicht ganz soviel anfangen könnte. Also kaufte ich bei ihm 4 kalte Colaflasche und verabschiedete mich wieder.
Es ist irgendwie schon verrückt, besonders weil die Ortschaft etwas größer war, aber keine Möglichkeit bot Lebensmittel einzukaufen außer vielleicht in dem kleinen Golfplatz wo man Cola und eine Kleinigkeit zu essen (Belegte Brote usw.) kaufen konnte.
Eine Weile später trudelten dann auch meine Eltern ein die heute fast das doppelte an Strecke zurücklegen mussten wie wir. Das zusammensein nach 3 Tagen nutzten wir um uns zusammenzusetzen und gemeinsam Mittag zu machen und den weiteren Ablauf zu besprechen.
Wir entschieden uns dazu mit dem nächsten Bus zurück nach Oskarsström zu fahren um von dort mit dem Wohnmobil nach Ullared zu fahren und dort den Rest des Tages auf einem Campingplatz eine Ausszeit zu nehmen.
Die Busfahrt selber war absolut kein Problem, etwas schwieriger hingegen war es den Standort des Autos zu finden. Aber auch das schafften wir nach ein paar Stunden.
In Ullared gibt es ein großes Einkaufszentrum zu dem auch ein großer Campingplatz gehört der ziemlich günstig ist. Ich persönlich finde es ziemlich abgefahren das ein Einkaufszentrum seinen eigenen Campingplatz hat. Es gibt sogar Shuttelbusse die regelmäßig zwischen Einkaufszentrum und Campingplatz pendeln.
Der Campingplatz ist richtig gut ausgestattet und bietet seinen Besuchern Duschen, eine Küche zum kochen und Toiletten also all das, was wir in der Wildniss nicht hatten. Von diesem Luxus machten wir natürlich auch gleich gebrauch und sowie das Auto abgestellt war widmeten wir uns den Duschen um endlich wieder sauber zu werden und den Dreck der vergangenen Tage abzuwaschen.
So sauber wie wir jetzt waren wollten wir natrülich auch einen Blick in die wunderschöne Konsumwelt des Einkaufszentrums werfen also machten wir uns auf den Weg, zu Fuß versteht sich natürlich denn wer braucht schon Busse…
Die Preise waren für schwedische Verhältnisse ziemlich günstig und es gab echt alles in diesem Laden und auch wir sind alle mit der ein oder anderen Neuanschaffung wieder zum Wohnmobil gegangen. Die wichtigste zu erwähnende wäre dabei wohl das Bier gewesen was wir uns zum ausklang des Tages einverleibt haben.