Nach längerem Gequengel und Gejammer schmissen meine Eltern uns kurz hinter Oskarsström auf einem Parkplatz raus von wo wir uns auf unseren Weg machten.Alles fing recht harmlos an doch nach ungefähr 10 Minuten kamen wir zu einer recht hohen Steigung (natürlich nichts im Vergleich zu den Alpen oder irgendeiner Gegend wo es richtige Berge gibt) und nachdem ich keuchend meinen Unmut darüber kundgetan hatte, ich dachte hier gibt es keine Berge in meiner Vorstellung war alles irgendwie flach und nicht bergig, erzählte Fabi mir, dass er ja gehört hatte, dass dies hier ein recht beliebtes Skigebiet in Schweden sei.Wir gingen weiter und schlugen uns zu einer Ansammlung von 3 Häuschen durch und standen bestimmt 10 Minuten einfach da, weil wir die Markierung aus dem Auge verloren hatten. Wir waren uns nicht sicher ob wir nach rechts oder nach links mussten. Aus dem Fenster hatte uns jemand gesehen, der dort wohnte. Er kam raus um uns zu helfen was sich leider nicht als ganz leicht herausstellte. Das Englisch der hilfsbereiten Person war leider recht begrenzt. Dafür war sein Schwedisch um so besser nur half uns das nicht viel weiter. Wir schafften es trotzdem irgendwie uns mit Händen und Füßen zu verständigen. Er zeigte uns die Richtung und brachte ein gebrochenes „You need a better map“ über die Lippen.
Die ersten paar Kilometer führten uns am Rande von Feldern und vereinzelten Häusern vorbei. Es war zwar alles ganz schick, aber wir waren bestimmt nicht in der Wildniss. Wir kamen an eine Stelle, wo kaum Bäume standen, der Weg war nicht geteert, aber gut begehbar. Ein paar Minuten nicht nach unten geguckt, da versank ich mit meinem rechten Fuß auch schon in einer Matschpfütze. Die einzige weit und breit. Klar war ich darauf eingestellt, das ich dreckig werde, das ich stinken werde und war mir sicher das es mich nicht stört, aber ich hätte nicht damit gerechnet mir innerhalb weniger Stunden eine von meinen 2 Hosen total matschig zu machen. Immerhin fühlte ich mich jetzt etwas mehr „Naturverbunden“.
Wir gingen weiter bis wir an einen schönen Teich kamen der perfekt gewesen wäre um dort die Nacht zu verbringen. Platz für 2 Zelte war da und der Waldboden war weich. Es gab sogar eine Feuerstelle. Wir machten zwar Rast aber aus irgendeinem Grund wollte ich lieber an der anderen Seite des Sees schlafen. Das der Weg da überhaupt nicht lang geht war uns in diesem Moment einfach nicht so klar.
Wir machten bestimmt eine halbe Stunde Pause und legten in Tannenzapfen ein „Wir waren hier!“ auf den Boden um meine Eltern wissen zu lassen, dass wir hier gewesen waren. Die Zeit nebenbei war für Fabi immer noch lange genug um festzustellen, dass sich der Reißverschluss (am Hosenbein) seiner Hose auflöste und diesem den Rest zu geben. Den Rest des Tages ging es für ihn dann mit nur einem Hosenbein weiter. Aber es ging ja zum Glück nur durch einen extrem matschigen und zugewucherten Abschnitt.
Wir kamen total schlammig, durchgeschwitzt und Fabi nur mit einem Hosenbein, aus dem Gebüsch gekrochen.Vor uns standen 2 Schwedinnen für die wir bestimmt recht erheiternd gewirkt haben. Freundlich gegrüßt und erstmal in die falsche Richtung abgebogen. Als wir dann nach einer viertel Stunde wieder die selbe Stelle passierten waren sie nicht mehr da, was uns weitere Peinlichkeiten ersparte.
Es war kurz nach acht als wir dann endlich einen Ort gefunden hatten, wo wir unser Lager aufschlagen konnten, denn nachdem wir den Klasse Zeltplatz am See verlassen hatten, gab es nur noch Matsch, Pfützen, Kuhweiden und Stellen an den Häuser standen und wir waren froh das wir nach einer etwas längeren Zeit eine total unebene Wiese entdeckt hatten auf der wir zelten konnten.
Lange ging der Abend dann nicht mehr weiter. Wir schafften etwas Platz, bauten die Zelte auf und kochten Pudding. Nach kurzem Rumgealber und Zähne putzen gings dann schlafen, weil wir irgendwie doch etwas erledigt waren.