Ich hab schon fast nicht mehr daran geglaubt, aber nun ist das von Motorolla als „Outdoor-Smartphone“ umschriebene Gerät doch noch angekommen. Motorola hatte ich im November letzten Jahres gebeten, mir ein Testgerät des Motorola Defy zur Verfügung zu stellen. Bis Anfang Juni hat es nun gedauert, bis ich nun –  nach mehrfachen Nachfragen – auch endlich  ein Gerät in den Händen halten konnte.

Leider muss das Gerät schon bald wieder zurück zum Hersteller und ich musste darüber hinaus auch noch eine Erklärung abgeben, dass ich  für Beschädigungen am Gerät haften muss. Man sollte eigentlich meinen, das sich das Defy nicht so leicht beschädigen lässt, doch das Video von Stadt Bremerhaven ist Motorola dann wohl doch übel aufgestoßen.

Da ich im Moment nicht allzuviel Zeit habe und darüber hinaus das vom Marketing am meisten angepriesene Feature – die Robustheit – nicht ansatzweise testen kann, ohne dabei zu riskieren, dass ich für Kratzer haftbar gemacht werde, gibt es statt eines ausfühlichen Testberichtes hier nun nur eine ausführliche Vorstellung des Gerätes.

Die Hardware des Motorola Defy

Das Gerät ist kleiner und leichter als z.B. das iPhone 4. Es liegt es sehr gut in der Hand und macht einen gut verarbeiteten Eindruck. Alle Anschlüsse sind durch eine Plastikabdeckung vor dem Eindringen von Wasser geschützt. Am oberen Ende des Telefons befindet sich der Einschalter sowie der Kopfhörer Anschluss.

Auf der linken Seite findet man den USB Anschluss, über den das Gerät geladen und an den Rechner angeschlossen werden kann. An der rechten Seite verbirgt sich nur die Lautstärkeregelung. Auf der Rückseite befindet sich die Akkuabdeckung, hinter welcher sich dann die Steckplätze für SIM und MicroSD Karte verbergen.

Während das Gerät von den Abmessungen insgesamt etwas kleiner ist als ein iPhone 4, ist das Display hingegen größer.

Auf der Rückseite befindet sich eine 5 MP Kamera inkl. LED Blitz. Auf der Frontseite fehlt eine solche allerdings. Das sollte allerdings nur für diejenigen ein Problem sein, die Selbstporträt besessen sind oder regelmäßig über ihr Handy den Skype Videochat nutzen wollen. Ich habe die Kamera selber nicht großartig auf die Probe gestellt. Laut Chip und techradar schneidet diese allerdings nicht sehr gut im Test ab.

Technische Details

  • Gewicht: 113 g (Handy inkl. Akku), 44 g (Steckdosenadapter), 33 g (USB Kabel)
  • Kamera: 5 MP inkl. Blitz
  • Zubehör: Micro USB Kabel, Adapter von USB auf Steckdose, div. Handbücher, 2 GB MicroSD Karte

Die Software auf dem Motorola Defy

Auf dem Handy läuft ein Android in Version 2.1 mit einer zusätzlichen Oberfläche von Motorola namens Motoblur. Ein Update auf die Version 2.2 ist wohl bereits erschienen. Momentan aktuell ist übrigens die Version 2.3.4 (stand. 06.07.2011). Was das angeht hat Motorola also noch einiges aufzuholen.

Motoblur gefällt mir von der Oberfläche und Bedienung recht gut. Es ist leicht möglich sich mit seinen bevorzugten Netzwerken zu verbinden (Facebook, Twitter, MySpace etc.) und den eigenen Status zu veröffentlichen. Das spart einem die eigene Installation der entsprechenden Anwendungen. Der größte Nachteil ist allerdings, dass Geräte mit herstellereigenen Oberflächen wie MotoBlur oder z.B. HTC Sense in der Regel wesentlich langsamer auf neue Android Versionen geupdatet werden, weswegen ich auch kein großer Freund von diesen bin.

Vorinstalliert ist neben den typischen Android-Anwendungen noch Quickoffice zum Lesen und Bearbeiten von Office Dokumenten. Navigationssoftware ist nur in Form von Google Maps installiert. Offline Kartenmaterial oder eine integrierte Lösung mit Unterstützung für gute Topokarten sucht man vergeblich. Hier muss man sich selber im Android Marktplatz auf die Suche machen (ich kann OruxMaps empfehlen).

Meine ersten Eindrücke

Den Großteil der Zeit reagierte die Oberfläche sehr schnell und zuverlässig. Allerdings gab es hier gelegentliche Aussetzer. So dauerte es kurz nach dem einschalten etwas, bis das Handy flüssig benutzbar war.

Ich persönlich störe mich am meisten daran, dass keine aktuellere Version des Betriebsystems zur Verfügung steht und auf die MotoBlur Oberfläche würde ich, wie schon geschrieben, gerne verzichten. Wer allerdings technisch weniger versiert ist, wird sich daran wahrscheinlich  nicht stören oder die vorgefertige Integration der Social Networks sogar praktisch finden.

Wer auf der Suche nach einem, laut Marketing, robusten Smartphone ist und nicht umbedingt die neuste Version des Betriebssystems braucht kann ruhig einen Blick auf das Defy riskieren.

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